Das Herzstück
des Museums ist ein großer Kalk- und Ziegelbrennofen, der
im Jahre 1883 errichtet wurde. Allerdings ist belegt, daß
an diesem Ort schon seit rund 1000 Jahren Kalk gebrannt wurde!
Der Betrieb des großen Brennofens wurde 1968 aufgegeben und
danach verfiel das Gelände. 1985 wurde der Ofen unter Denkmalschutz
gestellt und 1994 wurde dann der Umbau zu einem Museum begonnen.
Dieser wurde 1996 abgeschlossen.
Mit
Ausnahme des neu erbauten Museumsgebäudes kann das gesamte
Produktionsgelände, zu dem auch der eindrucksvolle Brennofen
gehört, kostenlos und ohne zeitliche Einschränkung betreten
werden.
Warum
aber wurde genau an dieser Stelle eine solche Produktionsstätte
errichtet? Hier kommen nun besondere geologische Gegebenheiten ins
Spiel! Es gibt direkt vor-Ort sowohl eine Lehmgrube als Lieferant
von Grundmaterial für die Ziegelherstellung, als auch einen
Kalksteinbruch.
Insbesondere
auf die Entstehung des Kalksteins an dieser Stelle möchte ich
hier kurz näher eingehen, da dies eine geologische Besonderheit
darstellt, die auch vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als
besonders wertvolles Geotop geführt wird.
Flintsbach liegt direkt am Rande des Urgebirgsstocks des Bayerischen
Waldes (genannt Moldanubikum), der im mittleren Paläozoikum
entstanden ist. Zur Zeit des Jura (vor 145
- 200 Mio. Jahren) war das damalige Gebirge bis auf einen niedrigen
Sockel abgetragen und so kam es zu einer Überflutung durch
ein Ur-Meer an dieser Stelle. Riffbildung und auch das Absterben
von Mikroorganismen sorgten für die Ablagerung einer Schicht
aus Kalk. Vor ca. 70 Mio Jahren begann sich dann der Gebirgssockel
wieder zu heben, und Kalkplatten wurden an die Oberfläche "gezogen".
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